Im Rahmen des Kunstprojektes „Farbenfreude“ besuchten die Pumas eine Ausstellung des Künstlers Oska Gutheil im Stadtmuseum.
Die farbenfrohen großen Bilder zogen unsere Blicke sehr schnell in ihren Bann.
Motive, wie Flüchtlingspolitik, menschliche Beziehungen, Transgender und vieles mehr waren zu entdecken.
Der Künstler Oska Gutheil ließ uns Besucher in sein Inneres blicken, auf seine Dämonen treffen und offenbarte durch seine Werke ganz intime Details seiner Identitätsfindung.
Und plötzlich stand Oska Gutheil mitten unter uns. Eine unerwartete Überraschung!
Diese persönliche Begegnung mit dem Künstler gab uns die Möglichkeit Fragen zu stellen und tiefer in seine Bilder einzutauchen.
Wer war Eduard Rosenthal? Wieso ist sein Porträt verschwunden und warum ist dieser Mensch, der doch so wichtig für unsere Stadt zu sein schien, so unbekannt? Auf der Suche nach Antworten begab sich die 12. Klasse auf einen ganz besonderen Rundgang.
Nach einem Workshop zur Erinnerungs- und Denkmalkultur ging es auf eine unterhaltsame Entdeckungsreise zu verschiedenen Stationen, an denen Eduard Rosenthal gewirkt und gelebt hat.
Eduard Rosenthal, der „Vater“ der Thüringer Landesverfassung, Gründer der Lesehalle im Jenaer Volkshaus, Mitbegründer des Jenaer Kunstvereins und Rektor der Friedrich-Schiller-Universität wurde auf Grund seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten vergessen gemacht. Erst nach der ‚Wende‘ begann man mit Nachforschungen zu dieser Persönlichkeit. 2017 wurde ein Wettbewerb zu einem dezentralen Denkmal ins Leben gerufen. Die Einweihung erfolgte im vergangenen Jahr. An fünf Standorten befinden sich Kernbohrungen mit Innenschriften, drei davon in Jena.
Auf der performativen Spurensuche führte uns der Schauspieler Markus Fennert durch unser Jena, das ohne Eduard Rosenthal nicht das heutige wäre. Besonders spannend waren die Einblicke in Gebäude und Winkel, die sonst der Öffentlichkeit kaum zugängig sind, wie zum Beispiel das Ernst-Abbe-Denkmal. Angeregt wurde diskutiert, ob man heute noch Denkmäler braucht und wie sie aussehen könnten.
Am Ende steht die Frage: Reichen diese fünf Bohrungen aus, um an Eduard Rosenthal zu erinnern?
Wir sind uns einig: NEIN!
Ein herzliches Dankeschön an das Team von Anke Heelemann und Markus Fennert, die uns Geschichte lebendig näherbrachten und uns auf eine ganz besondere Erlebnistour durch Jena mitnahmen!
Finanziell möglich gemacht wurde dieser Tag durch das Bildungsprojekt „Jüdisches Leben erfahren“im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen“ der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V..
Projekttag »Achtung Perspektivwechsel! Jüdisches Leben bewegt« oder »E.R. und DU«:Andrea Karle & Anke Heelemann (Konzept, Workshopleitung)mit »E.R. — Portrait eines Vergessenen. Eine performative Spurensuche zu Eduard Rosenthal«:Markus Fennert (Performance) unter Mitwirkung von Kristina Johannes (Assistenz) und Nils Alf (Musik)sowie Anke Heelemann (Konzept & Regie)Ein Bildungsprojekt „Jüdisches Leben erfahren“ im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen“ der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.Veranstalter: JenaKultur, Friedrich-Schiller-Universität JenaFörderer: Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Beteiligte Schulen: Jenaplan-Schule Jena (Anshelika Muchina), Gemeinschaftsschule Wenigenjena (Claudia Rudolph, Ralf Leipold) betreut durch Kulturagentin Sandra Werner und Sybill Hecht (Schulamt Ostthüringen)